Liebe Leserinnen und Leser,
ich hoffe, dass Sie entspannte Osterfeiertage genießen konnten. Auch wenn viele Gesundheitsämter - auch Neumünster und Rendsburg - über die Feiertage keine Coronazahlen gemeldet haben, es gibt die Pandemie weiterhin noch. Beim Osterfeuer in Thienbüttel in Nortorf hatte man aber überwiegend den Eindruck, die Krise ist weg, jedenfalls in den Köpfen. Dicht an dicht wurden an den Tresen die Getränke geordert, dicht an dicht standen die Gäste am wärmenden Feuer. Am Tag nach Ostern meldete die Stadt Neumünster drei neue Todesfälle. Drei Männer (64, 74 und 79 Jahre alt) starben mit oder am Virus.
Auch wenn die TV-Sender mittlerweile auf Brennpunkte verzichten - der Ukrainekrieg geht täglich mit unverminderter Härte weiter. Die Zahl der Flüchtlinge ist zuletzt auch zurückgegangen. Aber die Auswirkungen des Konfliktes sind in Mittelholstein spürbar: gestiegene Preise für Lebensmittel, leere Hamsterkaufregale in Läden, immer noch hohe Spritpreise an den Zapfsäulen.
Ab Juni kommt für Verbraucher dann der richtige Preishammer, wenn in den monatlichen Nebenkostenabschlägen die explodierten Einkaufspreise für Erdgas und Strom drin sind. 40 bis 50 Euro mehr im Monat sollten die Haushalte dafür mindestens einplanen - die Kunden der Versorgungsbetriebe Bordesholm können sich dagegen in diesem Jahr noch gespannt zurücklehnen.
Dank der vorsichtigen Einkaufspolitik des gemeindeeigenen Versorgungsunternehmens VBB kommen für mehrere Tausend Kunden Preiserhöhungen erst 2023 in Frage. Die VBB sind quasi das “gallische Dorf” zu anderen Unternehmen, die erhöhen müssen. Ab der zweiten Jahreshälfte kann es beispielsweise in der Finnenhaussiedlung eine “energetische Zweiklassengesellschaft” geben. Die Häuser der von den SWN versorgten Haushalte in Wattenbek zahlen deutlich mehr für Energie als ihre Bordesholmer VBB-Nachbarn.