Liebe Leserinnen und Leser,
wer nah bei Kiel lebt, hat wahrscheinlich den Wumms gespürt, als in der Werft in gelenkter Explosion eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hochging. Ein Schreck, der nach ein paar Sekunden vorbei war. In den Städten der Ukraine seit Wochen Alltag. Unerträglich.
Wir haben erneut die Wahl, Demokratie zu leben. Angesichts des russischen Despoten eine Alternative, die man nicht hoch genug schätzen kann. Zur Landtagswahl am 8. Mai haben Erstwählerinnen und -wähler die Chance, hinter die Kulissen zu schauen und handfest das Auszählen im Wahlbüro kennenzulernen.
Handfeste Politik im Miniaturformat ließ sich in Felde bewundern. Einen Monat lang lasen Schülerinnen und Schüler beim Projekt Medien in der Schule (MiSch) die Kieler Nachrichten. Danach seien sie wie ausgewechselt gewesen, erzählte die Lehrerin. Sie wollten selbst aktiv werden, in der Gemeinde etwas bewegen, und schoben zwei Projekte an, übrigens ohne Eltern und Lehrerin: drei Spendenflohmärkte für die Ukraine und eine Umfrage, um ihren Schulweg entlang der Landesstraße sicherer zu gestalten. Das Engagement der Kinder, bei denen ich zu Gast sein durfte, hat mich bewegt. Sie wurden in dieser Woche zu meiner Lieblingsgeschichte.
Wenn Sie für einige Momente mal nicht an Kriegsfolgen, steigende Energiepreise und den Klimawandel denken wollen, wie wäre es dann mit einem Ausflug in einen Naturpark? Die meisten lassen sich übrigens per Fahrrad erreichen.